„Du hast lange nichts mehr geschrieben.“…

…sagte mir vor kurzem meine Frau. Sie hat recht. Das hat sie grundsätzlich, aber diesmal auch tatsächlich. Ich habe lange nichts mehr geschrieben. Egal, ob in diesem Blog oder in meinem real nichtexistierendem Buchprojekt. Was nicht heißt, dass ich in den letzten Wochen untätig gewesen wäre. Daher will ich heute ein „kurzes“ Update (kleiner Scherz) zu den bzw. zu meinen letzten Wochen geben und mit persönlichen Gedanken zu der Ukraine beginnen, denn er betrifft uns alle.

Der Krieg in der Ukraine

Die letzten Wochen waren und sind von diesem unfassbaren und unmenschlichen Krieg in der Ukraine geprägt. Es ist nicht der erste und nicht der einzige Krieg, von dessen Grausamkeiten wir in Europa nicht nur vor allem medial und auch durch bei uns hilfesuchende Menschen erfahren. Aber es ist der erste Krieg in Europa, der von der größten Atommacht der Welt offen uns selbst aktiv und aggressiv betrieben wird. Ich will und kann an dieser Stelle keine politische Bewertung vornehmen, werde mich nicht zu Waffenlieferungen und zu Schuld und Versagen äußern, da mein Wissen hierfür nicht ausreichend ist. Zu viele Gedanken, zu viele Sorgen, zu viele Ängste beeinflussen meine Empfindungen und sind sicher auch ein Grund für das schriftliche Schweigen der letzten Wochen. Gedanken, die mich in den ersten Wochen beeinflusst und blockiert haben. Als Informationsjunkie musste und muss ich mir weiterhin nur ertragbare Dosen an Informationen verordnen, um nicht, wie in den ersten Tagen des Krieges, völlig paralysiert auf das Unfassbare zu starren. Dennoch will und werde ich mich nicht daran gewöhnen, dass nicht nur physisch kranke, alte und völlig entmenschlichte Männer, das Leid unzähliger Menschen für die Täuschung ihrer eigenen Unzulänglichkeit in Kauf nehmen. Immer noch dreht sich mir bei diesem Gedanken der Magen, kommt Übelkeit und Schwindel auf – meine körperlichen Reaktionen auf negative Stresssituationen. Was mir u.a. in solchen Situationen hilft?  Immer wieder mache ich mir das Gebet der amerikanischen Theologen von Reinhold Niehbur bewusst, in dem ich es – leicht abgewandelt – bewusst ausspreche:

„Gott, geben mir den Mut, das zu ändern, was ich ändern kann und die Kraft, das zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Und die Weisheit, dass eine von dem anderen zu unterscheiden.“

Es hilft mir, mich auf den Moment, auf die Gespräche, auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann.

Die aktuelle Inflation

Beeinflussen können wir die aktuelle Inflation nicht. Aber wir können bzw. müssen uns darauf einstellen, dass sie unser Leben auch in den nächsten Wochen und Monaten beeinflussen wird. Wir werden unser Leben ändern. Die „Zeitenwende“, die von Bundeskanzler Scholz einberufen wurde, betrifft nicht nur die Sicherheitspolitik, auch die Wirtschaftspolitik. In allen Gesprächen mit meinen Kunden*innen ist diese Zeitenwende Gegenstand der Gespräche. Bei manchen ist sie sehr aktuell, weil z.B. die Energiekosten die Wirtschaftlichkeit ihres Unternehmens in Gefahr bringen. Die Entwicklung der Benzin- und Dieselpreise, vor allem nach der vorübergehen Einführung des Tankrabats, verursacht nicht nur bei Transportunternehmen ein Kopfschütteln und ist ein gutes Beispiel dafür, dass „gut gedacht“, noch lange nicht „gut gemacht“ bedeutet. Viele Investitionen werden daher zur Zeit zurückgestellt, weil die Unternehmer abwarten wollen. Andere werden mit Zeitdruck vorangetrieben, weil entsprechende Finanzierungszinsen ebenfalls rasant steigen. Wer z.B. jetzt sein Unternehmen verkaufen will weiß, dass sich der Wert des Unternehmens in dem Verhältnis verringert, in dem der Finanzierungszins des Käufers steigt. Auch andere, für die nächsten Jahre vorgesehen Investitionen werden vorgezogen, um diese noch schnell günstig zu finanzieren. Dies führt zu Überlastung der Märkte und/oder der Dienstleister. Auch wenn die Situation extrem ambivalent ist, sollten wir uns nicht dazu verleiten lassen, überhastet und unüberlegt zu handeln. Sie sollte uns aber auch nicht blockieren. Konzentration auf das, was uns wichtig ist, auf unsere Werte und Ziele und dafür pragmatische Lösungen finden, dass sollte unser Handeln bestimmen. 

Der Mitarbeitermangel

Handeln müssen zur Zeit auch viele Unternehmen die, wie überraschend, dringend Mitarbeiter finden und binden wollen. Dieses Problem gab es in den letzten Jahren schon immer, aber nach Corona – was schreibe ich denn hier?  – in der Corona-Pause wird es besonders deutlich. Der Mitarbeitermarkt schlägt voll zu. Unternehmen, die immer noch glauben, und die gibt es tatsächlich sehr häufig, dass es eine Ehre ist, für sie zu arbeiten und guter Lohn – wenn es ihn dann gibt – als Motivation ausreichend ist, habe nicht nur einen Führungskräftemangel, sondern einen Mangel an Mitarbeitern auf allen Unternehmensebenen. Die Gespräche mit meinen Unternehmer*innen zeigen, um Mitarbeiter zu finden und zu binden braucht es mehr. Unter anderem braucht es Wertschätzung. Oder wie es Katja Raschke in einer meiner Podcastfolgen sagte: „Mitarbeiter wollen gesehen werden!“ Unternehmen, die ihre Mitarbeiter nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Menschen sehen, finden weiterhin gute Mitarbeiter. Übrigens… Metastudien zeigen, dass 70 % aller Stellen durch persönliche und berufliche Netzwerke besetzt werden. Nachdenkenswert.

„Unter anderem“ der Podcast

Womit wir bei meinem Podcast „Unter anderem“ sind, in dem ich eben auch das o.g. Gespräch führte. Schon rein- und zugehört? Seit diesem März gibt es meinen eigenen Podcast, in dem ich Gespräche für Unternehmerinnen und Unternehmer führe. Nicht nur, aber vor allem für sie. Dazu lade ich Gesprächspartner*innen ein, mit denen ich die Themen aus den Gesprächen mit meinen Kunden*innen nochmals aufnehme. Natürlich anonymisiert. Ich gebe zu, dass ich die Produktion eines eigenen Podcast völlig unterschätzt habe. Vorbereitung, Aufnahme, Zusammenfassung, Veröffentlichung. Alles ist sehr zeitaufwendig und dabei nimmt mir Uwe Hasenbein dankenswerterweise schon den Schnitt und das Einstellen auf meiner Internetseite ab. Dennoch produziert sich so ein Podcast nicht von selbst. Aber es lohnt sich und macht Spaß. Nicht nur für die Zuhörer, auch für mich. Aus jeder Folge nehme ich einen Impuls, eine Idee oder auch einen nachdenkenswerten Satz mit. Vor kurzem wurde ich gefragt, ob ich den Podcast vor allem für das Marketing nutze und warum ich denn jetzt auch noch einen eigenen mache, obwohl ich mit Daniel Juhr schon den Podcast „Was uns bewegt“ habe – der zur Zeit eine Pause einlegt – und einfach jeder einen Podcast macht. Stimmt, viele mache einen Podcast und mittlerweile höre ich selbst regelmäßig einige sehr gute. Z.B. den von „Lanz und Precht“ oder auch „Hotel Matze“. Empfehlenswert. Und sicher hat die Veröffentlichung eines Podcast auch etwas mit Marketing zu tun. Dabei stelle ich mir nicht die Frage, ob es für mich als Unternehmer verwerflich ist, mit etwas auf mich aufmerksam zu machen, was ich gerne (und einige sagen auch gut) mache, nämlich mit Menschen über ihre Themen zu sprechen. Ich stelle lieber die Frage, ob es nicht verwerflich oder gar sträflich, es nicht zu machen. Das soll jeder Unternehmerin und jeder Unternehmer für sich und sein Unternehmen selbst entscheiden. Ich habe mich, nach einem Gespräch mit einem mir sehr wichtigen Menschen dazu entschieden, den Podcast zu veröffentlichen. Wer dieser Mensch ist? Ich werde mit ihm oder ihr in der zehnten Folge sprechen. Seien Sie gespannt, ich bin es auch, denn die Folge bzw. das Gespräch nehme ich noch auf. Aber es lohnt sich auch jetzt schon, in den Podcast reinzuhören. Auf allen gängigen Podcastplattformen oder direkt hier:

https://letscast.fm/sites/unter-anderem-3edf66ab/episode/das-haus-der-inneren-staerke

Der Aufsichtsrat

Eine weitere Entscheidung habe ich auf Anfragen von Vorständen verschiedenen Aktiengesellschafften getroffen, als sie mich fragten, ob ich Mitglied in dem Aufsichtsrat ihrer Unternehmen sein möchte. Bemerkenswert war für mich, dass dieses Thema erstmals und dann gleichzeitig mehrfach von verschiedenen Unternehmen aus verschiedenen Regionen in Deutschland auf mich zukam. Das (Unternehmer-) Leben steckt auch nach 16 Jahren Selbstständigkeit immer noch voller positiver Überraschungen. Positiv deshalb, weil ich es als Ehre und vor allem als Auszeichnung betrachte, wenn Unternehmer*innen bzw. in diesem Fall die Vorstände, nicht nur die Gespräche schätzen, sondern sich auch das, was diese Gespräche ausmachen, für ihr Kontrollgremium wünschen. „Ihre Art der Fragen, ihr Hinterfragen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, Ihre Kenntnisse über Bilanzinhalte und -entstehung und Ihr Mitdenken, tut mir und wird auch dem Aufsichtsrat guttun.“, sagte u.a. ein Vorstand zu mir. Das wiederum tat auch mir gut. Ich gebe zu, dass dies meine Entscheidung beeinflusst hat, wo doch die Frage so wertschätzend oder geschickt verpackt wurde. So darf ich mich jetzt „Aufsichtsrat“ nennen und mit Freude und Demut auf eine weitere spannende Aufgabe schauen.

Die Fortsetzung

Apropos „schauen“. Schauen Sie doch einfach einmal in neues Video rein. In diesem Frühjahr haben wir – sprich Uwe Hasenbein und ich – uns die Zeit genommen, eine Fortsetzung unseres Gespräches aus dem Jahr 2019 aufzunehmen, denn seitdem hat sich viel getan und vieles verändert. Auch bei mir. Wir sprechen unter anderem über DAS GESPRRÄCH, wie es zu diesem Claim kam und was sich dahinter verbirgt. Auch über den emotionalen und den monetären Nutzen der Gespräche und über die Veränderung des Vortragsmarktes, meinen ersten Vortrag nach vielen Monaten im Herbst des letzten Jahres und darüber, was aus dem allem entstand. Das Video „Was hat sich getan?“ finden Sie auf meinem Youtube-Kanal oder direkt auf meiner Internetseite. Noch als (ungeliebtes) Popup. Letzteres wird im Lauf des Jahres verschwinden. Das Video wird dann weiterhin auf der Seite „Eindrücke“ zu sehen sein:

https://stefan-hagen.com/eindruecke/

Die Sommer-Gesprächspause

Viele Eindrücke habe ich auch in diesem Jahr bei meinen Wanderungen, die für andere eher Spaziergängen sind, gesammelt. Nicht alle habe ich mit Bildern festgehalten, da ich mich ansonsten nur noch an dem Handy festgehalten hätte, was ich auch so viel zu häufig in der Hand habe. Das hier gezeigte Bild entstand jedoch bei einer Wanderung mit Freunden, die wir seit über dreißig Jahren – ich gebe es zu – am Vatertag machen. Nicht immer die gleiche Route, aber immer ohne den sog. „Bollerwagen“. Auch weil der Schamfaktor einfach zu groß gewesen wäre. Vor allem aber, weil die früheren Routen einen solchen gar nicht zugelassen hätten. „Wir gehen über alles, nur nicht über Straßen und feste Wege.“, war früher unser Motto. Was zu unbeschreiblichen Szenen beim Überqueren von Bächen, Wiesen und Zäunen geführt hat. Auch wenn wir nicht nur etwas älter, auch bequemer geworden sind, mittlerweile auch Straßen und Wege nutzen, hat jede Wanderung etwas Besonderes.  Besonders war in diesem Jahr der Moment, in dem wir am späten Nachmittag an der sog. Bevertalsperre in einem Ausflugslokal ankamen und den beginnenden Sonnenuntergang erleben durften. Mit langjährigen Freunden dort zu sitzen, das eine oder andere Kaltgetränk zu genießen, dabei Musik aus unserer Jugendzeit – tatsächlich lief u.a. meine Jugendhymne „Verdamp lang her“ von BAP – zu hören, eine Gesprächspause einzulegen und schweigend auf das Wasser zu sehen, das war sicher einer der schönsten Momente im Mai 2022. Ein Moment, dem ich ein Tassen-Bild gegönnt habe und der mir wieder zeigte, wie wichtig es ist, den Augenblick zu genießen und die manchmal trüber und problembehafteten Gedanken für diesen Augenblick wegzupacken. Rausholen können wir sie später immer noch. 

Das Angebot

Z.B. in einem Gespräch, in dem wir sicher nicht die Lösungen für die großen Probleme und Katastrophen dieser Welt finden, aber wir können darüber sprechen, was sich bei Ihnen und Ihrem Unternehmen in den letzten Wochen getan hat, über Ihre Gedanken und wie Sie was zukünftig machen können. Sprechen Sie mich an. Am besten noch in diesem Sommer. Denn nach meiner diesjährigen Sommer-Gesprächspause vom 09.07.2022 bis einschl. 18.07.2022, werde auch ich die Preise für die Online-, Halb-, Tages- und Jahresgespräche erstmals seit Jahren anheben müssen. Nicht erheblich, aber merklich.

Mein Angebot ist daher folgendes. Wenn Sie wissen, dass Sie zukünftig ein Gespräch nutzen wollen, worüber ich mich sehr freue – denn dafür bin ich da – dann buchen Sie es doch schon jetzt. Wenn Sie bis zum 31.07.2022 ein Gespräch buchen, garantiere ich Ihnen den derzeitigen Preis, egal wann Sie (später) das Gespräch wünschen.   

Sprechen Sie mich an. Ich freue mich darauf.

 

Ihr Stefan Hagen
P.S.

Wenn Sie mehr über die sog. Bevertalsperre, die weiteren zahlreichen Talsperren und deren Tierwelt im Bergischen Land sehen wollen, empfehle ich Ihnen diesen wunderbaren Film in der Mediathek des WDR. Buch und Regie führte Beatrix Stoepel, die nicht nur das Bergische Land mit wunderbaren Bildern eingefangen hat, sondern die ich auch persönlich kennen darf und daher von ihrer Leidenschaft für die Tierwelt, die Natur und den weiten Blick weiß, an dem sie uns vor allem zum Ende des Beitrags teilhaben lässt.

Zu finden ist der Beitrag unter:

https://www.ardmediathek.de/video/abenteuer-erde/die-talsperren-im-bergischen-land/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTliZDUyODdhLWU3OGQtNDkyYS05YzljLWNhZWM0ZDZhYTA3Ng

 

STEFAN HAGEN

In der Bicke 21
D-51688 Wipperfürth

+49 (0) 2267 871 883

info@stefan-hagen.com

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