Letztes Jahr war mir klar: Ich wollte eine neue Internetseite. „Wenn schon anderes, dann klarer.“ Die alte Seite war in die Jahre gekommen und es war Zeit für etwas, das klarer ist, ohne zu wissen, was klarer ist.
Und so begann die Arbeit – oder besser gesagt: die Gespräche. Denn diese Seite entstand nicht am Schreibtisch, sondern während unzähliger Telefonate mit meinem Webdesigner. Gespräche, in denen wir uns Ideen zuwarfen und diese dann direkt umsetzten. So konnte ich sofort sehen, was passte und was nicht.
Was mir zunächst gar nicht passte, war vor allem die Idee, mit großen Überschriften zu arbeiten. Mit sehr großen Überschriften. Bis ich feststellte, dass sie doch passten. Zu der Seite und zu den Themen meiner Kunden, denn es waren auch ihre Worte.
Doch als es darum ging, die Headline der Seite zu finden, wurde es plötzlich schwierig.
Ich grübelte tagelang über mögliche Überschriften nach. Versuchte es wieder einmal allein. Notierte Wörter, formulierte Sätze, suchte nach etwas, das den Kern meiner Arbeit, was mich wiedergibt. Nichts passte. Zu flach, zu austauschbar, zu wenig „ich“. Ich ärgerte mich - über mich.
Dabei war doch klar, was ich brauchte. Ein Gespräch. So warfen wir uns wieder die Gedanken zu, lachten, schwiegen und dann hörte ich den Webdesigner auf seiner Tatstatur tippen. „Ich glaube, ich hab da was. Aktualisieren Sie die Seite.“
Und da stand es: „Reden hilft.“
Ich musste laut lachen. „Reden hilft“ – das war perfekt. Es passte zu mir, zu meiner Arbeit und zur Idee der Seite. Vor allem erinnerte mich der Claim sofort an meine Fernsehsendung „Hagen hilft“.
„Warum lachen Sie?“, fragte mein Webdesigner irritiert. „Hallo? Von ‚Hagen hilft‘ zu ‚Reden hilft‘ – wie passend ist das denn!“ „Hm“, sagte er nur. „Schadet ja nicht.“ So hatten wir die Headline der Website gefunden. Einfach, klar und genau auf den Punkt.
Erst später wurde mir klar, dass „Reden hilft“ mehr ist als eine gute Headline. Es beschreibt, was ich tue, wie ich arbeite und was mir wichtig ist: Miteinander reden, nachfragen, zuhören. Das Gespräch war immer der Kern meiner Arbeit.
Selbst in der Fernsehserie ‚Hagen hilft!‘ haben wir uns viel Zeit für die Gespräche genommen. Nur so konnte ich die Menschen und deren Probleme kennenlernen. Nur so konnten wir Lösungen finden. Im Gespräch. Oft sprach ich am ersten Drehtag mit den Protagonisten zwei Stunden, von denen dann nur wenige Minuten gezeigt werden konnten. Letzteres war nicht wichtig. Das Gespräch war wichtig, weil daraus alles Weitere entstand.
Daher war nichts passender als diese Headline für meine neue Internetseite. Und es war bei der Entwicklung meines Business-Kalenders auch klar: Dieses Jahr beginnt mit diesem Satz.
Zu Beginnen dieses Jahres wünsche ich Ihnen, dass Sie vor allem in den Momenten und Situationen, in denen Sie das Gefühl haben festzustecken, sich im Kreis zu drehen, den Mut haben, mit jemanden darüber sprechen. Natürlich können Sie auch versuchen, alles mit sich selbst ausmachen. Aber glauben Sie mir, es geht auch anders. Oft reicht ein gutes Gespräch, um neue Perspektiven zu finden und Dinge – vielleicht auch sich selbst - in Bewegung zu setzen.
Wenn Sie wollen, lassen Sie uns reden. Über Ihre Ideen, Herausforderungen und Fragen. Denn ich weiß aus eigener Erfahrung – und dank meiner Website – wie wichtig ein Gespräch sein kann.